Verkauf einer Beneteau Oceanis 430 Liegeplatz zur Zeit in der Karibik

 

 

 

 

Purto Rico nach Curacao

 

Nach 3 Tagen und Nächten auf See sind Edgar und ich in Curacao angekommen.

 

380 Meilen liegen hinter uns. Das sind über 700 km.

 

Wiedermal war das Ankommen am schönsten...

 

Die erste Nacht war schlimm. Gleich als wir von  Ponce in Puerto Rico starteten, gab es hohe Wellen und die Segel mussten immer mehr gerefft werden.  Das war ein Geschaukel. Mir wurde so richtig schlecht. Den ganzen Tag kämpfte ich mit Sodbrennen und dem schalen Geschmack von der Kanne Kaffe, die ich auf nüchternen Magen nippte. Essen konnte ich den ganzen Tag nichts. Ich lag schwitzend und  leidend im Salon, konnte nur Wasser zu mir nehmen. Erst am Abend versuchte ich es mit einem Apfel. Die Nacht machten wir kaum ein Auge zu. Die Bewegung im Schiff war heftig. Immer wieder wurde man wachgerüttelt. Edgar meinte, das war das letzte Mal, so was macht er nicht mehr mit. Wie sollen wir noch weitere 2 Nächte so überstehen. Dann sind wir ja fix und fertig, wenn wir ankommen.

 

Bei  Überfahrten hab ich mir  ein wasserdichtes „Grabpack“  zurecht gepackt..., dies ist eine wasserdichte Tasche mit allem was wichtig ist, wenn das Schiff innerhalt weniger Augenblicke verlassen werden muss.

 

Die heftigen Bewegungen vom Schiff durch die Wellen, der rauschende Speed und dann in der Nacht, wenn die Wellen unterm Schiff dahin brausen wie ein fahrender Zug…der einen überfahren will.

 

Ich hockte schon vor dem Kartentisch wie ein Eremit in seiner Höhle, sinnend und ahnend was da draußen wohl so los ist....

Das Radar läuft mit Warnmelder, die Autopilotsteuerung hab ich greifbar und auf dem Plotter sehe ich wie es voran geht...

Ich hoffe nicht steuern zu müssen, dass der Autopilot den Kurs hält und kein Brecher uns trifft. Drinnen sehe ich nicht die Wellen, die Gischt und das Getöse ist im Schiff moderater. Außerdem auch noch  trockener.

 

Gut dass sich  nächsten Tag  sich die Wellen etwas legten. Nicht mehr 3 -4 Meter hoch, dafür nur noch 2 Meter Wellen, dich sich auch nicht mehr brachen. Bei den 3,4 Meter Wellen gab’s immer wieder Brecher, die mit GETÖSE an die Bordwand krachten. Es war ja halber Wind und die Wellen kamen auch voll von der Seite. Manchmal, wenn das Schiff direkt auf dem kippenden Wellenkamm war, legte es sich dann auch heftig zur Seite. Dabei kam es aus dem Ruder. Der Autopilot konnte bei dieser abrupten Steueränderung nicht mehr reagieren und schaltete sich ab. Caroona luvte an, so dass die Segel schlugen und noch mehr Unruhe im Schiff war. Kursänderungen, mal mehr zum Wind und dann auch mal wieder raumschots (Wind und Welle von achtern) waren die Folge um das Abschalten des  Autopiloten zu verhindern.

 

Die zweite Nacht haben wir dann einigermaßen überstanden. Jeder konnte einige Stunden abwechselnd schlafen. Dabei war unser Schlafplatz im Salon auf der langen Bank. Dort waren die Schiffsbewegungen zu ertragen.. In meiner Kabine vorn, konnte ich nicht schlafen. Immer wieder rüttelte es mich, manchmal wurde ich gefühlte 100 cm  fallen gelassen, so fühlte es sich bei der Landung auf der Matratze an. Mir ging es nun auch besser und auf Kaffee verzichtete ich...

 

Tagsüber lag immer einer von uns auf der Salonkoje oder in der Plicht und döste vor sich hin.

 

Die dritte Nacht der Ankunft wurde dann noch mal spannend. Wir waren zu schnell und so war es noch dunkel als wir die Einfahrt von Spanish Water, einer großen und geschützten Wasserfläche auf Curacao gegen 3 Uhr am Morgen ansteuerten.

Von See kommend gab es viel Wind und Welle. Die Einfahrt in die Lagune von Spanish Water ist sehr schmal. Sie liegt neben dem Hyatt Hotel Resort und ist unbeleuchtet. Keine funkelnde Boje gab es, die uns den rechten Weg bestätigte. Ich fühlte mich wie ein Pilot im Blindflug, nur auf Instrumentensteuerung achtend und ohne Leitfeuer.

Edgar saß im Cockpit an Deck und beobachtete den Tiefenmesser, den ich leider am Kartentisch nicht habe. Da der Mond bereits untergegangen war, gab es keine Sicht, nur eine dunkle Wand. Die Hotelbeleuchtung irgendwo an Land irritierte mehr als das sie half,  ... Immer wieder verglich ich die Tiefenangaben, die mir Edgar zurief mit denen in der Seekarte.

Das Radar zeigte mir die Wasserfläche, auf der wir uns bewegten mit den Konturen des Ufers, die hellgelb auf dem Radarschirm leuchteten.

Mit dem daneben installierten Bildschirm des Kartenplotters konnte ich zusätzlich die GPS-Position des Schiffes eingeblendet auf der stark vergrößerten Seekarte sehen. Es war wie bei einem Computerspiel. Ein Schiffsymbol bewegte sich durch einen schmalen, sich windenden  Kanal und ich versuchte das Schiff-Symbol mit der Autopilotsteuerung immer in der Mitte zu halten um die Kurven optimal anzusteuern sowie die im Radar gezeigten unbekannten Objekte nicht zu treffen. Die hellgelben Punkte auf dem Radarschirm waren wahrscheinlich die Bojen. Dabei war auch zu achten, dass diese Bojen an der richtigen, nämlich tiefen Seite, passiert werden.

 

Nach einer knappen Stunde fiel dann der in der von mir ausgewählten Bucht.  Ein Zweimaster lag auch dort. Ihn konnte man gerade so erkennen aufgrund seines Ankerlichtes. Das Wasser war nicht allzutief und unser Anker hielt bei Rückwärtsfahrt. So konnte uns der Wind nichts anhaben. Denn auf  Drift wollte ich nicht gehen.

 

Wir beglückwünschten uns noch mit einem Glas Wein auf die gelungene Überfahrt und legten uns in die Kojen für  den wohlverdienten Schlaf....

 

Schon seltsam..., viele kommen her um hier Urlaub zu verbringen und wir wollen nur noch weg, zurück in die Heimat.

 

Mittlerweile konnte ich einiges organisieren.

 

Ich mietete  ein Auto und bin in die Werft gefahren um alles abzustimmen. Dann noch in einen Supermarkt. Es gibt kein Bier mehr an Bord und Edgars Appetit muss auch gestillt werden. So gibt es jetzt an Bord frisches Baguette, holländischer Oude Gouda, Camembert, Trauben und andere Köstlichkeiten, auf die wir länger verzichten mussten.

Für die noch  anstehenden Abendessen an Bord sind dann noch Schnitzel mit Kartoffelsalat und Spagetti mit Hackfleischsoße geplant. Es gab sogar Spargel im Supermarkt. Doch der sah nicht so frisch aus und war wahnsinnig teuer. So werde ich  auf diese Köstlichkeit noch etwas warten müssen...

 

Heute werde ich Edgar die Insel zeigen und morgen geht’s dann von Spanish Water zur Werft in die Curacao Marine, die im Haupthafen bei Willemstad liegt. Am Montag um 9 ist dann Kran - Termin. Für die Zeit auf dem Lagerplatz muss noch  Caroona vorbereitet werden. Etliche Teile werden abgebaut, damit stürmische Winde nichts beschädigen können. Auch die Sonne macht vieles mürbe und so muss einiges vor ihr geschützt werden. Der Motor erhält neues Öl und eine Süßwasser-Spülung, ebenso der Außenborder, die Toiletten. Die Entsalzungsanlage muss gereinigt und sterilisiert werden mit schwefliger Säure. Und dann sollte auch das Schiff bis in alle Ecken innen wie außen entsalzen und gereinigt werden...

Für diese Arbeiten habe ich 4 Tage eingeplant..

 

21.4.13

 

Mittlerweile ist Caroona in der Werft. Etliche Arbeiten stehen an, die schleppend verrichtet werden. Es ist heiß hier und immer wieder regnet es. Gegen Mittag ist es im Schiff 33 Grad. Wir sind durchgeschwitzt und nehmen uns vor früh morgens mit den Arbeiten zu beginnen.  So sind wir auch in ein Appartement gezogen, was ich in der Nähe fand und anmietete. Im Schiff auf der Werft ist es nicht auszuhalten. Kein Wind und dann kommen auch noch die Moskitos sobald es dunkel wird…

 

Die Rückflüge sind gebucht, der Frühling in der Heimat erwartet uns und wir freuen uns auf die Familie, Freunde, den Spargel, frische Erdbeeren und andere Genüsse…