Verkauf einer Beneteau Oceanis 430 Liegeplatz zur Zeit in der Karibik

 

 

 

 

Gefangen in Puerto Rico – und eine humanitäre Entscheidung

 

nach 2 Tagen auf hoher See kamen wir an die Südküste von Puerto Rico.

Es wurde gerade hell am Dienstag, den 9.4.13. Es gab  Strömung aus Ost mit 2 Knoten, Wind und Welle gegen an. Mit weniger als 2 Knoten kamen wir voran. Diese Bolzerei, Gestampfe und Getöse, es  war zermürbend. So entschloss ich mich nach  Ponce einzulaufen, in einen Port of Entry an der südlichen Küste von Puerto Rico.

 

Schließlich dachte ich, ein  gültiges 90Tagevisum zu haben. Wir hatten es  per Internet bei ESTA beantragt und bestätigt bekommen.

Doch falsch gedacht...

 

Bei absolut korrektem Verhalten führte uns der Weg gestern direkt zu den Behörden.

Wir informierten die Küstenwache über unser Kommen, ankerten, setzten die gelbe Flagge...

 

Der erste Officer teilte uns am frühen Morgen mit:

 

Wir sind illegal in den USA. Dieses Visum ist bei Privatyacht nicht gültig und 15.000 USD Strafe würden auf uns zukommen.

 

Der Schreck saß tief. Ich begründete die Einreise wegen schwerem Wetter und technischer Probleme (Vorsegel hat einen Riss und Bilgenpumpe arbeitet nicht). Wir warteten und ich hatte das Gefühl ein schwerer Sack mit Last liegt mir auf den Schultern.

 

Den ganzen Tag hat es gedauert bis wir mit nur 19 USD Gebühren pro Person für ein befristetes Visum die Behörden verlassen durften. Wir dachten schon bei der Behandlung der Behörden (mehrfach Fingerabrücke, Fotos von allen Seiten, seltsame Befragungen), dass sich Edgar und ich ´ne gelbe Kluft anlegen müssen und wir uns in Guatanamo auf Cuba wieder sehen...

 

Der Chef des Hauses war aufgrund seines Soldatenaufenthalts in Deutschland uns freundlich gesonnen. Er hat uns verhört und aus humanitären Gründen es  gestattet für 7 Tage in den USA bleiben zu dürfen. Nun haben wir ein zeitlich  begrenztes Visum und Cruising Permit und können auf günstige Winde warten.

 

Zurück im  Fischerhafen  kamen uns unbekannte Holländer entgegen, die auch mit ihrer Yacht vor Anker liegen. Unsere Geschichte ging bereits durch die „mitfühlende“ Seglerrunde, da eine andere Crew, die wir  bei den Behörden trafen plauderten...

 

Nach Osten werden wir nicht weiter segeln. Es ist einfach zu anstrengend und es macht das Schiff und uns mürbe.

 

Es liegen noch 700 km vor uns über das karibische Meer bis nach Curacao. Viel Wind und Welle erwarten uns in den nächsten Tagen und so brauch ich noch etwas Zeit um Mut für diesen Trip zu sammeln.

 

Und zu allem kam noch eine Mail von Andreas, der mit seiner Aphrodite unterwegs nach Bonaire ist. Er startete gestern von der Ostküste Puerto Ricos und teilt mir mit, dass es deutlich mehr Wind gibt als angekündigt. Also 25-30 Knt halber Wind, der scheinbare kommt dann vorlich, da man Abdrift und Strömung berücksichtigen Muss und das bei 3-5 Meter Wellen. Und das 3 Tage lang, wenn alles gut geht.

 

I moag net meer...

 

 

Gestern sind Edgar und ich durch Ponce geschlendert. Hier gibt es außer einem historischen Feuerwehrhaus nichts Sehenswertes. Kein Straßenlokal zum draußen hinsetzen, nichts, außer Fast Food und ein Ramada Hotel mit Patio.... Auch der Hafen ist trostlos mit einigen Kiosken.

So werden wir heute noch die Genua wechseln und in einem Supermarkt etwas Gemüse und Obst kaufen. Wahrscheinlich werde ich etwas vorkochen und noch ein Brot backen. Ab nächste Woche Mittwoch sieht das Meer moderater aus, doch wir müssen am Montag das Land verlassen...  Von der Aphrodite werde ich wohl erfahren wie die Überfahrt war. Die werden wohl morgen in Bonaire eintreffen. Leider ist das Internet sehr langsam.

 

Kürzlich waren wir bei einer Bank. Musste ja schließlich ein paar Dollar besorgen. Das Schlange stehen und das Warten und die sichtbare Fehlorganisation brachten mich zum Kochen... schlimmer als in Cuba, noch nie hab ich so was Entwürdigendes erlebt. Die Bankangestellten auf ihrem hohen Ross und die Kunden sind Bittsteller...  Sogar am Bankautomat standen bestimmt 15 Leute in der Schlange.

Was ich gestern und auch vorgestern aß, war nur Fast Food, der mir den Magen verstimmte. Fürchterlich…

 

Eigentlich will ich nicht mehr in die USA…, auch nicht auf die American V.Islands. So wie uns die Amis behandelten hat keine Behörde in der Karibik uns behandelt. Da sind mir sogar die kubanischen Behörden lieber.

 

Ob diese Bemerkung nun Folgen hat für mich? … Mal sehen …