mein Beitrag - "Yacht" im Oktober 2005
Kroatien - „Unter Räubern oder im Paradies?“
Für
die klassische Chartercrew ist bei eigener Anreise Kroatien schon immer
interessant gewesen, für manche ist es sogar segeln wie im Paradies.
Man spart teure Flugreisen und kann mitnehmen was immer ins Auto passt. - Und dann die herrliche Inselwelt....
Doch
als Eigner fühlte ich mich unter Raubrittern unterwegs....
Nach einer recht schönen Segelsaison im Jahr 2004 hatte ich mich entschlossen aufgrund
der Kosten für Permit, Bojengelder, hoher Hafengebühren sowie Kopfgeld in den
Kornaten das schöne Mali Losinj und damit Kroatien zu verlassen
um mein seglerisches Glück in der Saison 2005 in griechischen Gewässern zu
suchen.
Da
mein Permit für 2005 im Frühjahr abgelaufen war und mir die neue Regelung mit der Crewliste
bekannt war, wollte ich nicht die Hoheitsgewässer von Kroatien als Schwarzsegler
befahren. Ich ging zum Hafenmeister und fragte nach den Möglichkeiten für ein
paar Stunden die Hoheitsgewässer ohne Permit verlassen zu können.
Die
Antwort war eindeutig:
Kauf
des Permits (ca.250€) war unbedingt notwendig, amtliche Crewliste mit Pässe der Mitsegler musste vorgelegt werden, auch bei
einer Probefahrt. Maximale Gästeanzahl für die Saison sind 14 Personen. Bei
meiner Testfahrt nach dem Winterlager für ca. 3 Std. mit 2 Helfern war das
Kontingent bereits auf weitere 12 Personen begrenzt. Sollte ich ohne Permit und
Crewliste unterwegs sein und erwischt werden, wird das Schiff beschlagnahmt und
vom Staat verwertet (das war dem Hafenmeister von Mali Losinj sein voller Ernst)
und 3000 € Strafe werden sofort kassiert.
Bei
meiner freundlichen Frage was er persönlich von diesen Regelungen hält,
besonders hinsichtlich der Anwartschaft als EU-Mitglied, wurde ich einer besonderen Behandlung unterzogen….
Ich
wurde in sein Büro zitiert, er prüfte nochmals meine Papiere und fand eine
unterschiedliche Längenangabe beim Meßbrief und den Angaben im Prospekt. Er
wollte mir aufgrund dieser Differenzen das Permit erst nach einer persönlichen Prüfung der Lüa an Bord ausstellen .
Erst
nachdem ich mich entschuldigte und die
für mich teurere Längenangabe akzeptierte entließ er mich…mit Permit und
Crewliste.
Ich
wollte nur noch weg!
Und
nun bin ich in Kos nach einer wunderschönen Zeit in griechischen Gewässern über
die ich gern noch umfangreicher
berichten werde .
Die Liegekosten in den griechischen Häfen und sonstige Gebühren des Staates sollte ich besser nicht kommentieren, schließlich
will man ja nicht schlafende Hunde wecken…..
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